Sichere Verhütung mit der Kupferkette?
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Sichere Verhütung mit der Kupferkette?

Sichere Verhütung mit der Kupferkette?

Sichere Verhütung mit der Kupferkette?

Was du unbedingt wissen solltest

Hast du schon einmal von der Verhütung mit einer Kupferkette gehört? Diese Methode wurde in den letzten Jahren immer beliebter, da sich viele Mädchen und Frauen dadurch eine natürlichere und sanftere Möglichkeit für die sicheren Schwangerschaftsverhütung erhoffen. Aber stimmt das wirklich? In diesem Beitrag erklären wir dir, was es mit der Kupferkette auf sich hat, wie sicher sie zur Verhütung geeignet ist und welche Risiken das Einsetzen der Kupferkette haben kann.

Was ist die Kupferkette und wie wird sie eingesetzt?

Die Kupferkette ist ein Faden aus flexiblem Nylon, den es in zwei Längen gibt (2 oder 3 cm). Je nach Form der Gebärmutter wird die passende Länge für dich gewählt. Die Kupferkette verdankt ihren Namen winzig kleinen Kupferröhrchen, die auf ihr aufgefädelt sind.

Nachdem dein Frauenarzt oder deine Frauenärztin deine Gebärmutter sorgfältig untersucht und das passende Modell für dich ausgewählt hat, wird die Kupferkette während eines 10-15-minütigen Eingriffs über die Scheide in deine Gebärmutter eingesetzt und an der Muskulatur fixiert. Das Einsetzen erfolgt entweder unter Narkose oder im wachen Zustand.

Im Anschluss an den Eingriff solltest du dir Ruhe gönnen und deinem Körper Zeit geben, sich an den Fremdkörper zu gewöhnen. Deshalb ist es wichtig, dass du in der ersten Woche nach dem Einsetzen der Kupferkette keine Tampons verwendest, auf Sex und Sport verzichtest und deinem Unterleib keiner starken Wärme etwa durch Saunagänge, Bäder oder einer Wärmflasche aussetzt.

Wie wirkt die Kupferkette?

Kupferkette

Die Kupferkette entfaltet ihre Wirkung nicht hormonell, sondern mechanisch, indem die Gebärmutterschleimhaut und Schleimhaut am Muttermund auf das Metall reagieren. Die Kupferröhrchen geben über einen Zeitraum von 3-5 Jahren in regelmäßigen Abständen Kupferionen ab. Diese setzen sich auf den umliegenden Schleimhäuten ab und verändern Milieu und Beschaffenheit.

Das macht es einer befruchteten Eizelle nicht möglich, sich in der Gebärmutter einzunisten und heranzuwachsen. Zusätzlich hemmen die Kupferionen die Spermien in ihrer Beweglichkeit und legen sie sozusagen lahm. Dadurch kommt es in der Regel also gar nicht erst zu einer Befruchtung.

Wie sicher ist die Kupferkette?

Die Kupferkette gilt sehr sicheres Verhütungsmittel – vorausgesetzt, du verträgst sie gut und sie bleibt sicher in der Gebärmutter verankert. Dann hat sie einen Pearl-Index von 0,1-0,5, was bedeutet, dass von 100 Frauen, die ein Jahr lang mit der Kupferkette verhüten, 0,1 bis-0,5 (oder anders ausgedrückt 1 bis 5 von 1000 Frauen) dennoch schwanger werden. Zum Vergleich: Der Pearl-Index der Pille liegt für die Mikropille zwischen 0,1 und 0,9 und für die Minipille bei 0,5 bis 3. Bei einem Pearl-Index von unter 1 spricht man von einer sehr sicheren Verhütungsmethode.

Was kostet die Kupferkette?

Die Kosten für die Kupferkette setzen sich aus zwei Faktoren zusammen. Zum einen musst du das Medizinprodukt in der Apotheke kaufen, wo es für ca. 130 € erhältlich ist. Weitere Kosten entstehen durch das Einsetzen durch den Frauenarzt oder die Frauenärztin. Die Preise dafür variieren je nach Praxis und liegen bei etwa 250-450 €. Insgesamt kannst du also mit Kosten ab 380 € rechnen.

Für wen ist die Kupferkette geeignet und für wen nicht?

Man sagt, dass sie vor allem für Frauen ab Mitte 30, die auch schon Kinder geboren haben, empfehlenswert ist. Außerdem kann die Kupferkette eine gute Alternative sein, wenn du unter Depressionen, Diabetes, Bluthochdruck oder starkem Übergewicht leidest und daher hormonelle Verhütungsmittel, wie die Pille, wahrscheinlich nicht gut vertragen würdest.

Unter bestimmten Umständen solltest du vom Einsetzen aber besser absehen. Etwa, wenn du:

  • sehr jung bist, da der Körper die Kupferkette dann häufiger abstößt
  • eine Kupfer- und Nickelallergie hast
  • unter Epilepsie leidest
  • starke Regelblutungen und -schmerzen hast
  • Blutgerinnungsstörungen hast
  • einen Herzfehler hast
  • anfällig für Entzündungen der Scheide bist, wie z.B. bakterielle Vaginose

Was sind Risiken und Nebenwirkungen der Kupferkette?

Auch wenn Verhütungsmethoden mit Kupfer umgangssprachlich als „natürliche“ Verhütungsmittel bezeichnet werden, ist das so nicht ganz richtig. Schließlich handelt es sich bei Kupfer um ein Schwermetall, das natürlicherweise nicht in deinem Körper vorkommt. Deshalb kann es auch passieren, dass der Körper empfindlich auf den Fremdkörper reagiert und Nebenwirkungen auftreten, z. B.:

  • Durchstoßen der Gebärmutterwand (auch Perforation genannt)
  • Abstoßen und Ausscheiden der Kupferkette
  • Auftreten einer Beckenentzündung
  • Schmerzhafte, starke und langanhaltende Blutungen
  • Eileiterschwangerschaften
  • Unfruchtbarkeit als Folge von schweren Entzündungen im Genitaltrakt

Die Nebenwirkungen der Kupferkette können schmerzhaft sein und schwere Folgeschäden hinterlassen. Suche bei den ersten Alarmzeichen, wie starker Ausfluss und Fieber, unbedingt die Gynäkologiepraxis auf, da es sonst zu schwerwiegenden Komplikationen kommen kann.