Verhütungsmittel wechseln
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Verhütungsmittel wechseln?

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Gründe, die dafürsprechen, und worauf du achten solltest

Du bist unzufrieden mit deinem aktuellen Verhütungsmittel oder denkst, dass eine andere Verhütungsmethode vielleicht besser zu dir passt? Grundsätzlich ist das kein Problem, denn heutzutage gibt es viele verschiedene Verhütungsmethoden, aus denen du wählen kannst. Denke dabei aber bitte daran, dass hormonelle Verhütungsmittel Arzneimittel sind, die sich nicht zum Experimentieren im Alleingang eignen. Den Wechsel eines Verhütungsmittels solltest du immer mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin besprechen und planen.

Anzeichen dafür, dass du dein Verhütungsmittel nicht mehr verträgst

Hormonelle Verhütungsmittel sind im Normalfall gut verträglich und schützen dich sicher vor einer ungewollten Schwangerschaft. Dennoch kann es vorkommen, dass du dich mit deiner aktuellen Methode nicht mehr wohlfühlst bzw. sich Nebenwirkungen bemerkbar machen, die vorher nicht aufgetreten sind. Das ist kein Grund zur Sorge, denn dein Körper verändert sich im Laufe der Zeit und genauso kann sich auch dein Anspruch an das Verhütungsmittel anpassen.

Es gibt ein paar Anzeichen, bei denen du hellhörig werden solltest. Wenn sich diese Symptome über einen längeren Zeitraum zeigen, dann solltest du mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin darüber reden:

  • starke Hautprobleme,
  • deutliche Stimmungsschwankungen,
  • starke Gewichtszu- oder abnahme,
  • Beschwerden wie Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen oder Migräne.

Die hormonelle Verhütungsmethode: sicher und verträglich

Die meisten Frauen in Deutschland verwenden die Antibabypille, um nicht ungewollt schwanger zu werden.1 Die Pille hat einen Pearl-Index  unter eins und gehört damit zu den sichersten Verhütungsmitteln. Zum Vergleich: Das Kondom als alleinige Verhütungsmethode hat einen Pearl-Index von 2 bis 12.2 Je niedriger der Pearl-Index, desto sicherer die Verhütungsmethode. Einige Frauen vertragen jedoch die Pille nicht so gut, weil sie unter östrogenbedingten Nebenwirkungen leiden oder sie einfach auf Östrogene verzichten möchten. Es gibt jedoch nicht nur eine Pillensorte. Eine östrogenfreie Pille zum Beispiel ist verträglich, flexibel in der Einnahme und die Hormone sind im Gleichgewicht.

Verhütungsmittel zu teuer?

Die Kosten hormoneller Verhütungsmittel übernehmen die Krankenkassen bis zum 18. Lebensjahr komplett und es gibt zusätzlich eine Zuzahlung bis zum 22. Lebensjahr. Wenn du älter als 22 Jahre bist, kommst du für die Kosten deines Verhütungsmittels selbst auf. Im ersten Moment mag dir der Preis für die Pille vielleicht etwas hoch vorkommen, doch beim Thema Verhütung sollten nicht die Kosten, sondern ein sicherer Schutz vor einer Schwangerschaft und eine gute Verträglichkeit ausschlaggebend sein. Heutzutage gibt es verschiedene Hersteller und Präparate, die sich auch im Preis unterscheiden, obwohl sie die gleiche Wirkung haben. Es kann sich also lohnen, bei deinem Frauenarzt, deiner Frauenärztin oder in der Apotheke nach kostengünstigeren Alternativen zu fragen.

 

1. Glaeske, G. & Thürmann, P. (2015). Pillenreport 2015. Ein Statusbericht zu oralen Kontrazeptiva, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik; Techniker Krankenkasse, Bremen:Eigenverlag
 2. Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Juli 2004, pro familia