Latexallergie? So könnt ihr euch trotzdem sicher schützen
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Latexallergie? So könnt ihr euch trotzdem sicher schützen

Latexallergie? So könnt ihr euch trotzdem sicher schützen

Latexallergie? So könnt ihr euch trotzdem sicher schützen

Gestern hattest du den perfekten Sex – aber heute überwiegt untenrum ein unangenehmes Gefühl. Hast du dir etwa einen Pilz eingefangen, oder war alles einfach etwas zu viel des Guten? Wenn sich dein Intimbereich nach dem Geschlechtsverkehr mit einem Kondom geschwollen anfühlt, brennt und juckt, kann das auf eine Latexallergie hinweisen. Auch wenn dein Partner oder deine Partnerin sagt, er oder sie habe ein Problem mit Kondomen, muss das nicht zwingend eine faule Ausrede sein. Eine Allergie gegen latexhaltige Kondome kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen.

Kondome können Allergien auslösen

An einer solchen Latexallergie leiden in Deutschland derzeit 2 Prozent*, die Tendenz ist aber steigend. Nicht nur herkömmliche Kondome können allergische Symptome auslösen. Latex, also Naturkautschuk, ist zum Beispiel auch in Strumpfhosen, Kaugummis und Pflastern enthalten. Vor allem Latexhandschuhe, die bei medizinischen Berufen zum Einsatz kommen, sind ein häufiger Auslöser für eine allergische Reaktion. Hier zeigen sich die Symptome dann an den Händen.

Eine Latexallergie kann sich nach häufigem und längerem Kontakt mit Produkten entwickeln, die aus Latex bestehen. Im Latex sind wasserlösliche Proteine enthalten, die sich durch Körperkontakt, Schweiß, und Körpersekrete - zum Beispiel beim Sex - von der Oberfläche lösen und in den Körper gelangen können. Auf diese Stoffe kann das Immunsystem dann mit einer Abwehrreaktion reagieren und die allergischen Symptome auslösen. Dabei unterscheidet man zwei Erscheinungsformen der Latexallergie.

  • Sofortige Reaktion

Etwa eine Stunde nach Kontakt mit dem Kondom oder anderen latexhaltigen Stoffen, beginnt die betroffene Hautstelle zu jucken bzw. zu brennen und ist rot und geschwollen. Manchmal kommen auch andere Symptome wie Schnupfen, Niesen und juckende Augen dazu. In extremen Fällen kann Latex auch zu Atemnot führen. Die Beschwerden begleiten dich etwa einen Tag lang, dann verschwinden sie wieder. Abhilfe können in der Zeit Antihistaminika oder kortisonhaltige Cremes aus der Apotheke schaffen.

  • Verspätete Reaktion

Es kann auch vorkommen, dass die allergische Reaktion erst nach 1-2 Tagen auftritt. Schuld sind in diesem Fall weniger die Proteine, sondern verwendete Zusatzstoffe im Latex-Kondom. Auch hier juckt und brennt der Intimbereich. Die Reaktion beschränkt sich meist auf den Intimbereich, dauert dafür aber länger an. Auch hier kann eine kortisonhaltige Creme die Beschwerden lindern.

Latexallergie und jetzt?

Ob ihr tatsächlich an einer Latexallergie leidet, kann der Arzt oder die Ärztin mit einem Allergietest sicher feststellen.

Wenn das bei dir oder deinem Partner bzw. deiner Partnerin der Fall ist, heißt das aber nicht, dass du auf Kondome als Verhütungsmittel verzichten musst. Inzwischen gibt es zwei Verhütungs-Alternativen, die ebenfalls sicher sind.

  • Kondome aus Polyurethan

Sie bestehen aus Kunstharzen, und lassen sich auch mit öl- und fetthaltigen Gleitmitteln kombinieren. Allerdings sind sie weniger elastisch und kosten mehr als herkömmliche Gummis.

  • Kondome aus Polyisopren

Hierbei handelt es sich um künstlich hergestellten Kautschuk. Da der Körper in der Regel nur auf den Naturkautschuk allergisch reagiert, ist diese Variante also ungefährlich. Kondome aus Polysiopren sind ebenso elastisch, sicher und preiswert wie herkömmliche Kondome.

Quellen: *https://www.daab.de/haut/kontaktallergie/hauptausloeser/latex/