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Beeinflusst eine chronische Krankheit die Wirkung der Pille?

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Worauf du bei der Verhütung besonders achten solltest

Wenn du unter einer chronischen Krankheit leidest, dann weißt du, dass du in vielen Lebensbereichen sehr auf deinen Körper achten solltest. Aber wusstest du schon, dass du auch beim Thema Verhütung etwas achtsamer sein solltest? Denn je nach chronischer Krankheit sind bestimmte Verhütungsmittel besser geeignet, als andere. Wir zeigen dir, worauf es beim Thema Verhütung ankommt, wenn du mit einer der drei folgenden Krankheiten lebst.

Chronische Magen-Darm-Krankheiten (CEDs)

Mit Verdauungsproblemen, wie Durchfall oder Verstopfung haben die meisten ab und an zu kämpfen. Doch für einige Menschen können diese Beschwerden dauerhaft sein: Sie leiden unter chronischen Magen-Darm-Krankheiten wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. Das macht die sichere Verwendung der Pille eher schwierig. Es kann nicht immer garantiert werden, dass sie den Magen-Darm-Trakt unbeschädigt passiert und die Wirkstoffe vollständig in die Blutbahn gegeben werden. Damit du auch mit einer chronischen Magen-Darm-Krankheit zuverlässig vor einer ungewollten Schwangerschaft geschützt bist, solltest du zu einem Verhütungsmittel greifen, dessen Wirkstoffe den Verdauungstrakt nicht passieren müssen – etwa den Verhütungsring. Den Ring setzt du ganz einfach für einen Zeitraum von drei Wochen in die Scheide ein. Dort gibt er in regelmäßigen Abständen Hormone ab, die über die Vaginalhaut in die Blutbahn gelangen. So stehen dir Verdauungsprobleme bei der sicheren Verhütung nicht mehr im Weg!

Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

Wenn Menschen unter Diabetes leiden, dann kann ihr Körper das lebenswichtige Hormon Insulin nicht eigenständig herstellen. Insulin sorgt dafür, dass der Körper Glukose (Traubenzucker) aufnehmen kann. Diese wird anschließend in lebenswichtige Energie für weitere Stoffwechselprozesse im Körper umgewandelt. Ohne Insulin, ist diese Umwandlung nicht möglich und der Zucker staut sich im Blut an, was Schwäche, Kreislaufprobleme und Bewusstlosigkeit zur Folge haben. Da Alltags-Faktoren wie Stress, Koffein oder Medikamente den Blutzucker schnell in die Höhe schießen lassen können, müssen Diabetiker stets auf stabile Blutzuckerwerte achten und diese regelmäßig messen. Der sichere Empfängnisschutz hat einen besonderen Stellenwert für Diabetikerinnen, denn sie sollten eine Schwangerschaft genau planen: Schlechte Blutzuckerwerte können die gesunde Entwicklung des Babys hemmen und Mutter und Kind gefährden. Frauen, die unter Diabetes leiden, benötigen daher Verhütungsmittel, welche die Blutzucker- und Blutfettwerte kaum beeinflussen. Für sie eigenen sich niedrig dosierte Präparate zur Verhütung, wie z.B. die östrogenfreie Pille.

Bluthochdruck (Hypertonie)

Unser Blutdruck gibt an, wie hoch der Druck in den Blutgefäßen ist, durch die das Blut transportiert wird. Ein durchschnittlicher, unbedenklicher Blutdruck misst etwa 120/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Ist der Blutdruck dauerhaft erhöht und misst ab 140/90 mmHg, sprechen Ärzte von Bluthochdruck. Das bedeutet, dass die Blutgefäße verengt sind, sodass mehr Druck nötig ist, um das Blut durch die Laufbahnen zu transportieren. Der Blutdruck kann von vielen Faktoren beeinflusst werden: Stress, ungesunde Ernährung und verschiedene Hormone können ihn erhöhen. Bedeutet das, dass hormonelle Verhütungsmittel für Frauen mit Bluthochdruck nicht infrage kommen? Keine Sorge, auch wenn du unter Bluthochdruck leidest, ist eine hormonelle Verhütung gut möglich: Mit niedrig dosierten Verhütungsmitteln, die einen geringen Einfluss auf den Blutdruck haben, z.B. Pillen ohne Östrogene wie die östrogenfreie Minipille.

Bitte beachte: Wenn du unter einer chronischen Krankheit leidest, dann solltest du unbedingt Rücksprache mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin halten. Gemeinsam könnt ihr entscheiden, welche Verhütungsmethode die richtige für dich ist. Auch wenn dir die Erkrankung im ersten Moment vielleicht unangenehm ist. Mit deinen Ärzten kannst du ganz offen darüber sprechen – schließlich sind die der Schweigepflicht unterbunden und werden keiner dritten Person von deinen Beschwerden erzählen.