Mythos aufgedeckt: Das Jungfernhäutchen gibt es gar nicht
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Mythos aufgedeckt: Das Jungfernhäutchen gibt es gar nicht

Mythos aufgedeckt: Das Jungfernhäutchen gibt es gar nicht

Mythos aufgedeckt: Das Jungfernhäutchen gibt es gar nicht

Was hat es damit auf sich?

 

Das Jungfernhäutchen ist ein Teil des weiblichen Körpers, was jeder zu kennen scheint, doch nur wenige wissen, dass es gar nicht existiert – zumindest nicht in der Form, die viele im Kopf haben. Bereits der Name „Jungfernhäutchen“ ist irreführend. Denn er deutet darauf hin, dass nur Jungfrauen es haben können und dass es sich zudem wortwörtlich um eine Art Haut handelt. Diesen und weitere Mythen möchten wir hier aufklären, um falsche Vorstellungen zu vermeiden und Ängsten vorzubeugen.

 

Was genau ist das Jungfernhäutchen?

 

Viele würden behaupten diese Frage sicher beantworten zu können. Wie ist es bei dir? Das Jungfernhäutchen, auch Hymen genannt, ist ein sehr dehnbarer „Kranz“ aus Schleimhaut, der sich in der Vagina befindet und vor allem in der Pubertät zum Schutz vor Krankheitserregern dient. Viele stellen sich, wie der Begriff schon sagt, eine Art Haut darunter vor, die die Scheide verschließt. Das ist jedoch eine Fehlinterpretation, da ja schließlich auch Sekrete und das Menstruationsblut abfließen müssen. Ganz selten ist der Schleimhautkranz so „breit“ gewachsen, dass in der Mitte nur noch eine sehr kleine Lücke besteht. Dann handelt es sich um einen medizinischen Fall, der dringend behandelt werden muss. Das ist jedoch sehr selten und sollte mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin abgeklärt werden. Meist sind es nur verschiedene Mythen, die sich um das oft thematisierte Jungfernhäutchen ranken und kein Grund zur Sorge sind. Wie klären fünf davon auf.

 

5 Mythen zum Jungfernhäutchen

 

Mythos 1: Das Jungfernhäutchen befindet sich weit hinten in der Vagina

Das ist falsch. Viele Jugendliche vermuten das „Jungfernhäutchen“ tiefer in der Scheide, da sie denken, es könne dort z. B. durch das Eindringend des Penis beschädigt werden. Die Wahrheit ist jedoch, dass sich der Schleimhautkranz direkt am Eingang der Scheide befindet.

 

Mythos 2: Das Jungfernhäutchen wird beim ersten Mal „durchstoßen“

Wie schon bereits erwähnt kann man sich das Jungfernhäutchen nicht als Haut vorstellen, sondern eher als Schleimhautkranz, der sich am Rand der Vagina befindet. Dieser ist sehr flexibel, sodass in der Regel nichts einreißen kann. Das erste Mal läuft bei den meisten also schmerzlos ab. Es kann zwar sein, dass man blutet, das hat aber vor allem damit zu tun, dass man verkrampft und die Vagina durch zu wenig Feuchtigkeit verletzt wurde. Es gibt also keinen Grund, Panik vor dem ersten Mal zu haben – bespreche deine Bedenken vorher mit deinem Partner, um möglichst entspannt an die Sache ranzugehen und alle Bedenken aus dem Weg zu räumen.

 

Mythos 3: Das Jungfernhäutchen kann auch durch einen Tampon beschädigt werden

Auch das ist ein Mythos, da das „Jungfernhäutchen“ besonders zum Zeitpunkt der Menstruation sehr dehnbar ist, sodass kleinere Tampongrößen problemlos verwendet werden können. Weder das Einführen, noch das Herausziehen des Tampons beschädigt den Schleimhautkranz. Es ist natürlich ganz normal, dass das Verwenden von Tampons zu Beginn etwas schmerzhaft sein kann. Das hat jedoch einerseits mit einer Verkrampfung zu tun, wenn man noch unsicher ist und man sich andererseits erstmal daran gewöhnen muss. Wenn es gut klappt, kannst du mit der Zeit probieren einen größeren Tampon zu nutzen.

 

Mythos 4: Das Jungfernhäutchen kann beim Sport oder bei einer gynäkologischen Behandlung einreißen

Ebenso wenig wie ein Tampon können auch Sportarten wie Reiten, Tanzen oder Fahrradfahren den Schleimhautkranz beschädigen. Es gibt keinerlei Nachweis für diese Vermutung, weshalb es sich auch hierbei um einen klassischen Mythos handelt. Das gleiche gilt auch für eine Behandlung beim Frauenarzt oder der Frauenärztin.

 

Mythos 5: Man kann anhand des Jungfernhäutchens sehen, ob ein Mädchen noch Jungfrau ist

Auch das ist vollkommen falsch. In vielen Gesellschaften sieht man ein „unberührtes“ Jungfernhäutchen als Zeichen für die Jungfräulichkeit an und verbindet es mit Ehre und „Unbeflecktheit“. Deshalb hat es sowohl für die Mädchen als auch zum Teil für die Familienmitglieder eine große Bedeutung. Anhand des Aussehens des „Jungfernhäutchens“, also dem Schleimhautkranz, kann man jedoch keineswegs erkennen, ob ein Mädchen noch Jungfrau ist. Manche Mädchen haben von Geburt an kein Hymen, andere Mädchen besitzen es ein Leben lang – unabhängig vom Sexualverhalten. Da Form und Ausprägung bei jedem Mädchen anders ist, kann man die Jungfräulichkeit einer Frau also nicht untersuchen lassen. Jungfrau zu sein, bedeutet zwar, dass man noch nie Sex hatte – einen Jungfrauentest gibt es aber nicht!