Zu viel Androgene:  Hormonspiegel außer Balance
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Zu viel Androgene: Hormonspiegel außer Balance

Zu viel Androgene:  Hormonspiegel außer Balance

Zu viel Androgene:  Hormonspiegel außer Balance

Androgenüberschuss und was du dagegen tun kannst

Unser Organismus ist ein perfekt aufeinander abgestimmtes System. Damit alles richtig funktioniert, gibt es wichtige Botenstoffe (Hormone), die den Stoffwechsel beeinflussen und steuern. Im Normalfall läuft dieses Zusammenspiel reibungslos ab und wir bemerken gar nicht, was in unserem Inneren passiert. Was wir hingegen schnell spüren: wenn der Hormonhaushalt durcheinandergerät, etwa bei einem Androgenüberschuss. In diesem Beitrag erklären wir dir, was Androgene sind, welche Aufgaben sie haben und wie du einen Überschuss in den Griff bekommen kannst.

Was sind Androgene?

Das Wort Androgene ist ein Sammelbegriff für eine bestimmte Art von Hormonen, nämlich alle männlichen Sexualhormone. Damit sind die Hormone gemeint, die an der Entwicklung und Ausprägung männlicher Geschlechtsorgane beteiligt sind und überwiegend in den Hoden gebildet werden. Dazu zählen beispielsweise das Testosteron oder Dehydroepiandrosteron (kurz DHEA).

Androgene sind aber nicht nur „Männersache“. Die Sexualhormone werden auch im weiblichen Körper produziert – und zwar in den Eierstöcken, der Nebennierenrinde und im Fettgewebe. Allerdings kommen sie bei Frauen zu einem wesentlich geringeren Anteil vor: Frauen besitzen üblicherweise nur ein Zehntel an männlichen Hormonen wie Männer. Dennoch erfüllen diese Androgene auch in Frauenkörpern wichtige Aufgaben.

6 wichtige Funktionen von Androgenen

  1. Bei Frauen dienen Androgene als Ausgangssubstanzen für die Biosynthese der weiblichen Geschlechtshormone
  2. Beeinflussung des Wachstums der gesamten Körperbehaarung
  3. Förderung der sexuellen Lust
  4. Beeinflussung der Beschaffenheit von  Haut, Haarwurzeln und Talgdrüsen
  5. Abbau von Körperfett
  6. Einflussnahme auf Muskeln und Knochen

Dass Frauen einen gewissen Anteil von männlichen Hormonen in sich tragen, ist also ganz natürlich. Dennoch kann es vorkommen, dass eine Frau zu viele Androgene im Körper hat.

Wie äußert sich ein Androgenüberschuss?

Ein Zuviel an männlichen Hormonen macht sich bei Frauen innerlich und äußerlich bemerkbar. Grundsätzlich nehmen typisch männliche Attribute zu, während weibliche Eigenschaften bzw. körperliche Merkmale sich zurückbilden. Anzeichen für einen Androgenüberschuss sind beispielsweise:

  • Eine verstärkte Körper- und Gesichtsbehaarung, z. B. an Armen oder im Gesicht
  • Starkes Muskelwachstum
  • Ausfall des Kopfhaares
  • Sehr unreiner Haut oder Akne
  • Eine vergrößerte Klitoris
  • Eine tiefere Stimme
  • Gesteigertes sexuelles Verlangen
  • Erhöhtes Aggressionspotenzial
  • Zyklusstörungen
  • Abnehmende Fruchtbarkeit

Wie kann es zu einem Androgenüberschuss kommen?

Die möglichen Gründe für das Hormonungleichgewicht sind vielseitig. So können Stoffwechsel- und Enzymstörungen, die Einnahme bestimmter Arzneimittel oder – in seltenen Fällen – Tumore an den Nebennieren, den Eierstöcken oder dem Hirn dahinterstecken. In vielen Fällen ist aber das sogenannte PCO-Syndrom Ursache: Das polyzystische Ovarialsyndrom ist eine hormonelle Störung, von der etwa 5-10 Prozent der zeugungsfähigen Frauen zwischen 15-25 Jahren betroffen sind. Worin genau die Ursache für das Hormonungleichgewicht liegt, solltest du unbedingt in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin herausfinden. In der Gynäkologie- oder Endokrinologiepraxis wird deinen Beschwerden mit verschiedenen Untersuchungen, z. B. einer Blutuntersuchung, auf den Grund gegangen.

Was tun bei zu vielen Androgenen?

Keine Sorge, sind die Hormone in deinem Körper einmal durcheinandergeraten, muss das nicht für immer so bleiben. Mit einer gezielten Behandlung und einem ausgewogenen Lebensstil kannst du dein Innerstes wieder in Balance bringen.

Ausgleich
  • Bewegung: Regelmäßiger Sport kurbelt deinen Kreislauf an und kann dabei helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren.
  • Entspannung: Sind wir gestresst, produziert unser Körper übermäßig viel Cortison, welches die weiblichen Hormone hemmt. Regelmäßige Entspannungseinheiten sowie ausreichend Schlaf können dem entgegenwirken.
  • Ernährung: Zu viel Zucker und gesättigte Fette können einen negativen Einfluss auf deinen Hormonhaushalt haben. Setze besser auf eine ausgewogene Ernährung mit Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren, die deinen Hormonhaushalt regulieren können. Dazu gehören beispielsweise Hülsenfrüchte, dunkle Schokolade oder Samen.
  • Antiandrogene Pille: Einige Präparate können nicht nur eine ungewollte Schwangerschaft verhindern, sondern auch die Aktivität und Wirkung der männlichen Hormone in deinem Körper reduzieren.

Du hast noch Fragen zu dem Thema oder möchtest mehr über antiandrogene wirksame Pille erfahren? Dann erkundige dich am besten in der Frauenarztpraxis deines Vertrauens.