Blasenentzündung
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Ursachen einer Blasenentzündung

Blasenentzündung

Spielt die Pille dabei eine Rolle?  

Hattest du auch schon einmal eine fiese Blasenentzündung? Damit bist du nicht alleine: Durchschnittlich leidet jede zweite Frau mindestens einmal in ihrem Leben daran, bei einigen tritt sie immer wieder auf. Aber woran liegt es eigentlich, dass vorwiegend Frauen von Blasenentzündungen betroffen sind und was sind die Symptome und Ursachen davon? Wir erklären es dir.

Was ist eine Blasenentzündung?

Bei einer Blasenentzündung, auch Harnwegsinfekt oder Zystitis genannt, gelangen Keime (meist E.coli-Bakterien) über die Harnröhre in die Blase und verbreiten sich dort. Dadurch entzünden sich die Schleimhäute oder die äußere Wand der Harnblase und schwellen an. Dabei sind Frauen häufiger von Blasenentzündungen betroffen als Männer. Das hat anatomische Gründe: Die Harnröhre von Frauen ist kürzer, sodass Erreger einfacher und schneller hinauf zur Blase steigen können.

Wie macht sich eine Blasenentzündung bemerkbar?

Wenn du dir eine Blasenentzündung eingefangen hast, dann merkst du das wahrscheinlich sehr schnell. Denn ein Harnwegsinfekt wird oft von starken Schmerzen und einem starken Ziehen im Unterleib sowie dem Gefühl, ständig zur Toilette zu müssen, begleitet. Hat man es dann auf die Toilette geschafft, wird es meist noch unangenehmer. Denn das Wasserlassen ist oft sehr mühsam und schmerzhaft. Was sind die Ursachen für die Schmerzen bei einer Blasenentzündung?

Wenn sich Urin in der Blase ansammelt, dann werden die entzündeten Schleimhäute zusätzlich gereizt und man bekommt unmittelbar das Gefühl, zur Toilette gehen zu müssen – auch wenn die Blase kaum gefüllt ist. In seltenen Fällen kann es auch vorkommen, dass der Urin rot gefärbt ist. Dieser Moment löst bei vielen Panik aus, der Grund ist allerdings ganz logisch: Die entzündete Schleimhaut der Blase beginnt leicht zu bluten, das Blut vermischt sich mit dem Urin, der sich dann rötlich verfärbt.

Was können Ursachen sein?

  • Geschlechtsverkehr: Genauer gesagt, die „falsche Sexualhygiene“. Beim Sex können durch Reibungen, Berührungen usw. ganz einfach Darmbakterien in den Genitalbereich gelangen. Das ist ganz normal und auch kaum zu vermeiden. Worauf es ankommt ist, dass du nach dem Sex schnell auf Toilette gehst und durch das Wasserlassen unerwünschte Keime wieder hinaus spülst.
  • Unterwäsche: Was man untenherum gerne trägt, ist ganz unterschiedlich und an sich sollst du auch die Unterwäsche tragen, mit der du dich wohlfühlst. Allerdings können Stringtangas das Risiko erhöhen, dass Darmbakterien den Weg Richtung Harnröhre finden und zur Blase hochsteigen.
  • Intimhygiene: Hierbei gilt: Weniger ist mehr. Denn dein Körper ist durch eigene, natürliche Schutzmechanismen in der Lage, sich gut vor Krankheitserregern zu schützen – etwa durch eine ausgeglichene Scheidenflora. Diese kann durch zu aggressive Waschlotionen oder chemische Verhütungsmittel wie Salben, Gelees, Zäpfchen, Schaum oder Sprays allerdings schnell zerstört werden. Wenn du deinen Intimbereich mit einfachem Wasser sauber hältst, reicht das im Normalfall vollkommen aus.
  • Die Pille bzw. der Hormonhaushalt: Das in vielen Pillen enthaltene Hormon Östrogen beeinflusst den Aufbau der Scheidenflora. Dort tummeln sich viele Millionen Milchsäurebakterien, für ein sauberes Milieu der Vagina sorgen und es so Krankheitserregern erschweren, sich zu vermehren. Damit diese Bakterien gut arbeiten können, benötigen sie Östrogen. Wenn nun aber zu wenig Östrogen vorhanden ist – z.B. durch die Einnahme einer niedrigdosierten Pille oder aufgrund der Wechseljahre – beeinträchtigt das die Milchsäurebakterien. Die Scheidenflora gerät aus dem Gleichgewicht, sodass schädliche Keime sich vermehren können: Nun fällt es Erregern, die eine Blasenentzündung auslösen, leichter sich zu verbreiten und über die Harnröhre den Weg in Richtung Blase zu finden.

Was tun bei einer Blasenentzündung?

Solltest du die ersten Anzeichen einer Blasenentzündung bemerken, dann suche bitte umgehend einen Arzt auf, der dich untersuchen kann. Denn ein unbehandelter Harnwegsinfekt kann schmerzhafte Folgen, wie etwa eine Nierenbeckenentzündung, haben. Wenn du regelmäßig mit Blasenentzündungen zu kämpfen hast, dann solltest du mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin darüber sprechen. Er oder sie kann am besten beurteilen, ob deine aktuelle Pille eine Ursache für wiederkehrende Blasenentzündungen sein kann.