Wie wirken natürliche Hormone?
Botenstoffe können deine Stimmung beeinflussen
Hättest du gewusst, dass jeden Tag etwa 150 verschiedene natürliche Hormone durch unsere Blutbahnen fließen? Sie sind die Dirigenten unseres Körpers und tragen einen wichtigen Teil zur Regulierung verschiedenster Körperfunktionen bei. Natürliche Hormone sind beispielsweise für das Körperwachstum oder die sexuelle Reifung verantwortlich. Die Pubertät bringt einige körperliche Veränderungen mit sich, die von bestimmten Hormonen natürlich bedingt werden. In dieser Zeit werden viele neue Hormone produziert, die vorher nicht in deinem Körper vorhanden waren. Diese Veränderung tritt einen wahren „natürlichen Hormonrausch“ los, der sich auf deine Stimmung auswirken kann. Wir stellen dir drei wichtige natürliche Sexualhormone vor, die in der Zeit des Erwachsenwerdens eine wichtige Rolle spielen:
Östrogene
Unter Östrogenen versteht man diejenigen natürlichen körpereigenen Hormone, die an der Bildung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale beteiligt sind. Zu den sogenannten primären Geschlechtsmerkmalen zählen die Eierstöcke, die Gebärmutter und auch die Vagina. Der Begriff sekundäre Geschlechtsmerkmale bezeichnet hingegen beispielsweise die Brüste, die Schamhaare oder auch die Periode. Östrogene schütten, als natürliche Hormone, darüber hinaus auch Glücksbotenstoffe wie Dopamin oder Noradrenalin aus und wirken dadurch aufmunternd. Zudem haben diese Hormone eine natürliche „feminisierende“ Wirkung und prägen deshalb eine Vielzahl „typisch“ weiblicher Äußerlichkeiten. In der Pille werden Östrogene hauptsächlich dazu verwendet den natürlichen Zyklus hormonell zu stabilisieren. Außerdem tragen sie zur Verhinderung des Eisprungs bei.
Gestagene
Die Gestagene, ebenfalls natürlich im Körper vorhandene Hormone, bereiten diesen auf eine Schwangerschaft vor. Gestagene werden überwiegend in der zweiten Zyklushälfte ausgeschüttet. Diese Hormone haben eine natürlich entspannende, eher dämpfende Wirkung auf den menschlichen Körper. In der Pille wird das Gestagen gezielt zur Verhinderung der Befruchtung der Eizellen eingesetzt.
Androgene
Androgene sind auch natürliche Sexualhormone, die unter anderem zum Wachstum der Schamhaare oder der Muskeln beitragen und gleichzeitig eine wesentliche Rolle für den menschlichen Knochenstoffwechsel spielen. Wegen ihrer aktivierenden Wirkung werden sie auch als „natürliche Power-Hormone“ bezeichnet. Frauen, die unter einer Hormonstörung in Form eines Androgen-Überschusses leiden, haben häufig mit Akne, verstärkter Behaarung oder weiteren Anzeichen von „Vermännlichung“ zu kämpfen. Um den natürlichen weiblichen Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, können dann antiandrogene Gestagene eingesetzt werden. Diese unterbinden dann die körpereigenen Androgene und wirken sich auf diese Weise positiv aus. Zu den antiandrogenen Gestagenen gehören Dienogest, Chlormadinonacetat, Cyproteronacetat und Drospirenon.
Können natürliche Hormone in typisch „männlich“ und „weiblich“ unterteilt werden?
Bedingt. Lange Zeit galt die Vorstellung, dass es typisch „männliche“ und typisch „weibliche“ Hormone gibt. So galten Östrogene als „weibliche Hormone“ und Androgene wie z.B. Testosteron als „männliche Hormone“. Inzwischen weiß man, dass diese These überholt ist. Der Grund ist ganz einfach: Inzwischen weiß man, dass beide natürlichen Hormongruppen sowohl in den Körpern von Männern als auch von Frauen zu finden sind – allerdings in unterschiedlichen Mengen.
Wenn du noch mehr zum Thema körpereigene natürliche Hormone erfahren möchtest, dann wende dich an deinen Frauenarzt bzw. deine Frauenärztin.
Detaillierte Informationen zu der Wirkweise von Hormonen in der Pille findest du hier.