Pillenmythos #3: Die Pille und die Libido
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Pillenmythos #3: Die Pille und die Libido

Pillenmythos #3: Die Pille und die Libido

Senken hormonelle Verhütungsmittel die Lust auf Sex?

„Die Pille ist verantwortlich für den Verlust deiner Libido.“ Dieses Gerücht hält sich auch heute noch hartnäckig. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn das Lustempfinden ist abhängig von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren. Nur in seltenen Fällen ist es dabei ausschließlich die Pille, die die Libido negativ beeinflusst. Denn grundsätzlich kann nicht bestätigt werden, dass Östrogene oder Gestagene, Inhaltsstoffe der Pille, einen direkten Einfluss auf die Libido haben.[1]

Entgegen der Behauptung, dass die Pille negativen Einfluss auf die Libido hat, sind es oft vor allem psychische Belastungen wie z.B. Stress, Kummer oder Krankheit, die deine Lust stark beeinflussen können. Wenn es in deinem Kopf drunter und drüber geht, wirkt sich das sehr wahrscheinlich auch „untenherum“ aus. Ganz gleich, ob du die Pille nimmst oder nicht. Dass die Libido im Laufe des Lebens nicht immer konstant gleich ausgeprägt ist, ist dabei ganz normal. Andere Faktoren wie das Alter, der Partner und andere Lebensumstände können Einfluss auf die Stärke der Lust nehmen. Für die Entwicklung der Libido gibt es auch keine Faustregel und die wird es auch nie geben. Denn jeder Körper funktioniert unterschiedlich und gegen unsere Hormone oder Gedanken sind wir manchmal einfach machtlos!

Solltest du merken, dass deine Lust über einen längeren Zeitraum nachlässt und nach einem medizinischen Ursprung suchen, kannst du jederzeit mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin sprechen. Du kannst dir aber relativ sicher sein, dass die Pille nicht der Grund für deine schwache Libido ist.

 

Bildquelle: ©Andriy Bezuglov/Fotolia

[1] Runnebaum, B., Rabe, T.: Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin (2014), S. 525. Berlin: Springer